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Gastbesuch aus Kolumbien zur diesjährigen Fastenaktion von MISEREOR

Für die Rechte von Kleinbäuerinnen/Kleinbauern und gesunde Ernährung

Am Mittwoch, den 28.02.2024 besuchten Nidia Cielito Meneses (41) aus Pasto in Kolumbien zusammen mit Spanisch-Dolmetscherin Lydia Schneider und Simone Valenzuela, Referentin für spanisch- und portugiesisch-sprachige Länder beim Referat Weltkirche des Ordinariats Freiburg, in der 4. und 5. Stunde die Kinder der Klassen 4a und 4b der Grundschule March-Hugstetten.

Nachdem die fast 50 Kinder sich im Musikraum versammelt hatten, zeigte und erklärte ihnen Frau Meneses in der ersten Stunde an der Großbildleinwand Bilder von ihrer Heimat im Südwesten Kolumbiens: Ihr Dorf Pasto mit gerade einmal 600 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt etwa 1800 m hoch. Sie ist Kleinbäuerin, Mutter von vier Töchtern und hat 2023 ein Abendstudium im Fach Öffentliche Verwaltung erfolgreich abgeschlossen.

Mit ihrem Engagement verfolgt Frau Meneses zwei Ziele: dass die Bauernfamilien in ihrer Berg-Region Narino ihren Bedarf an Nahrungsmitteln vollständig decken (Selbstversorgung) und hierbei auch möglichst umweltfreundlich und gesundheitsbewusst vorgehen können. So benutzen sie Naturdünger aus Kompost und Tiermist und verzichten meistens auf chemische (giftige) Mittel zum Spritzen der Pflanzen. Anstatt nur einer Pflanze, wie etwa Kaffee oder Zuckerrohr (Monokultur), werden auch auf kleinen Grundstücken mehrere Obst- und Gemüsesorten angepflanzt. Das schont den Erdboden, sorgt für mehr Abwechslungsreichtum und sichert das Einkommen der Landbevölkerung über viele Jahre hinweg. Erstaunlich ist, dass Kleinbäuer*innen weltweit 70 % der Nahrung erzeugen, hierfür aber nur 30 % der weltweiten Land- und Wasser-Ressourcen nutzen.

Die Landpastoral der Bergregion, in der Frau Meneses‘ Heimatdorf liegt, schult mithilfe von Spendengeldern der Hilfsorganisation MISEREOR Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, um anderen wichtige Tipps für fachgerechte Kleintierhaltung (etwa von Hühnern oder Meerschweinchen), die Rettung einheimischen Saatguts sowie zu Anbau, Saat, Ernte und Verkauf ihrer Produkte zu geben. Der Kauf in einem Fairen Handel–Laden in Deutschland hilft, dass die Landwirte in Kolumbien vom Verkauf ihrer Produkte leben können und für den Kauf von Lebensmittel kein oder nur sehr wenig Geld ausgeben müssen. Dadurch ist es oft möglich, dass ihre Kinder möglichst lange zur Schule gehen und manchmal auch studieren können, wie die zwei ältesten Töchter von Frau Meneses.

In der zweiten Stunde beantwortete Frau Meneses geduldig die Fragen der Kinder zu Kolumbien und beendete ihren Gastbesuch mit diesem fünfminütigen MISEREOR-Kurzfilm für Kinder zu Kolumbien: https://www.youtube.com/watch?v=t_4kEBdYE_Q

Alle verabschiedeten die Gäste mit herzlichem, lange anhaltendem Applaus.

Josef Gottschlich

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